Zug AOC

Im Jahr 2009 trat das Reglement über die kontrollierte Ursprungsbezeichnung «Appellation d’Origine Contrôlée» (AOC) für Zuger Weine in Kraft. Ein wichtiger Meilenstein für den Zuger Weinbau. Es dient seither der Sicherung und Förderung der Weinqualität und Authentizität lokaler Weine. Das strenge Reglement legt detailliert fest, welche Anforderungen Zuger Weine erfüllen müssen, um das AOC-Siegel zu tragen. Seit 2023 ist der Kanton Zug als vollwertiger Weinbaukanton anerkannt.

Die wichtigsten Kriterien für Zug AOC Weine sind

  1. Rebberg im Kanton Zug (Rebbaukataster)
  2. Zugelassene Rebsorten (Rebsortenverordnung)
  3. Ausreichender Fruchtzuckergehalt (Mindestgrenze Oechslegrad)
  4. Ertragsregulierung (Maximalertrag pro Quadratmeter)
  5. Anerkannte Methode der Weinherstellung (eidg. Departement des Innern)
  6. Sensorische & analytische Prüfung (Labor)

Entwicklung der Rebfläche im Kanton Zug

(Quelle: Bundesamt für Statistik)

Zuger Terroir

„Terroir“ beschreibt im Weinbau das Zusammenspiel von Boden, Klima, Lage und der Handschrift der Weinmacher, die den einzigartigen Charakter eines Weines formen. Was zeichnet das Zuger Terroir aus?

Klima

Der Kanton Zug liegt auf dem 47. nördlichen Breitengrad, auf gleicher Höhe wie die französischen Spitzenlagen im Burgund. Das Klima ist gemässigt und vor allem kontinental geprägt. Föhnlagen und die sanften Hügelzüge im Südwesten sorgen für überdurchschnittlich viel Sonnenschein – rund 1’700 Sonnenstunden jährlich, ein Spitzenwert in der Zentralschweiz. Der zentral gelegene Zugersee und Fliessgewässer wie Reuss und Lorze mildern Temperaturspitzen ab und schaffen ein ausgeglichenes Mikroklima. Seit den 1980er-Jahren steigen die durchschnittlichen Temperaturen, was sich positiv auf die Traubenreifung auswirkt.

Topografie

Der Kanton Zug liegt am Übergang vom Mittelland zu den Voralpen und ist geprägt von sanfte geformten Hügeln. Der Zugersee bildet das klimatische und landschaftliche Zentrum mit fruchtbaren Böden und günstigen Hanglagen. Letztere findet man auch entlang der Reuss und der Lorze. Die Weinberge liegen hufeisenförmig um den See, meist an südwestexponierten Hängen zwischen 400 und 600 Meter über Meer und profitieren von idealer Besonnung. Der höchstgelegene Weinberg im Kanton befindet sich in Allenwinden auf 680 Meter Höhe.

Bodenbeschaffenheit

Die Geologie des Kantons Zug wurde entscheidend durch die letzten Eiszeiten geprägt, als der Reussgletscher fruchtbare, kalkhaltige Moränen hinterliess, eine ideale Grundlage für Wein- und Obstbau. Der Zuger Talboden liegt im Molassebecken, dessen Sand-, Ton- und Kalksteine vor 30 bis 50 Millionen Jahren entstanden und eine hügelige Landschaft formten. Die meisten Weinberge stehen auf Moränenhügeln. In Baar, Oberwil und Walchwil findet man sandig-tonige Böden, es handelt sich um Schwemmkegel der Lorze bzw. der Bäche vom Zuger- und Walchwilerberg. Von Hünenberg bis nach Rotkreuz prägen Mergel- und Sandsteinformationen die Rebflächen. Diese geologische Vielfalt schafft im kleinen Kanton Zug eine beeindruckende Bandbreite an Terroirs.


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